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Pressespiegel



Anfänge  
Robert Musil  
Erstaunliche Leistung. Ein junger Mann, schmal und konzentriert, sitzt auf der Bühne der Akademie der Künste und spricht Musil. (...) ein sensibler, ganz und gar dem Wort des Dichters sich unterordnender Vortrag, der die kleinsten Details der Musilschen Sprache plastisch zu machen weiß.
Akademie der Künste Berlin – Die Welt, 14. 2. 67
Schon bei den ersten Worten fasziniert seine Stimme und läßt den Zuhörer nicht mehr los. Meisterhaft und souverän spielt Ritter auf dem Instrument der Sprache.
Künstlerhaus Hannover – Hannoversche Presse, 19./20. 4. 1969
Ein Schöpungsprozeß vollzieht sich. Das ist kein Lesen, das ist kein Rezitieren, das ist ein Entschlüsseln des Wortes und seiner ganzen gedanklichen Vielheit mit der Stimme. Hans Martin Ritter Musil sprechen zu hören, heißt zu erkennen, wie wenig, wie oberflächlich man diesen Musil bisher gekannt hat, wie oberflächlich zwangsläufig jedes Lesen ist.
Bremer Zimmertheater – Bremer Nachrichten, 4. 11. 1969
Man stelle sich einen orientalischen Märchenerzähler vor im Twen-Look und vielfach gebrochen von Musilschem Bewußtsein. Ritters überaus musikalische Sprache verfügt souverän über Klangfarben, über Artikulation, über Dynamik; jedes Accelerando, jedes Rubato saß.
Theater Sandkorn Karlsruhe – Badische Neueste Nachrichten/Karlsruhe,
21. 5. 1971
 
Franz Kafka  
Man darf sich bei Ritter dafür bedanken, daß er seine Sprechweise weder im Hallraum heilkünderischer Mystik angesiedelt, noch an der gläsernen Monotonie der Indifferenz geschult hat (...) – seine Artikulation verriet Rationalität, hier lief kein Tonband ab, sondern ein Denkprozeß.
Bremer Zimmertheater – Bremer Nachrichten, 21. 11. 1970
Ritter tat das einzig Angemessene: Er vertraute sich völlig dem Tonfall Kafkas, der Trafähigkeit seiner Prosa an. So riss die Spannung zwischen Dichter und Interpret, zwischen Interpret und Publikum und deshalb schließlich auch die zwischen Dichter und Publikum niemals ab.
Theater Fauteuil Basel – Basler Nachrichten, 9. 2. 1971
Kafka könnte sich kaum einen besseren Interpreten gewünscht haben als diese präzis meditierende Stimme, die tief eindringt in das verstörte Weltbild des Dichters.
Künstlerhaus Hannover – Hannoversche Presse, 9. 3. 1971
 
Spott-Spuk-Groteske: Heine, Polgar, Grass, Wedekind u.a.  
Subtilstes Einfühlungsvermögen, sprachliche Modulationsfähigkeit und eine meisterhaft geschulte Stimme (...) Kraft seiner meisterhaften Sprachgestaltung eine nie geahnte Transparenz ...
Kleintheater Bern – Der BUND/Bern, 7. 6. 1970
Man hatte an diesem Abend hin und wieder das Gefühl in einem Pariser Cabaret zu sitzen. Hans Martin Ritter trug diese Geschichten so vor, als ob die betreffenden Schriftsteller sie speziell für ihn geschrieben hätten.
Theater Fauteuil Basel – Nationalzeitung/Basel, 12. 2. 1971
Ritter ist offensichtlich einer der ganz wenigen Bühnensprecher, der weiß, was er sagt.
Theater Fauteuil Basel – Basler Nachrichten, 16. 2. 1971
 
Die Nachtwachen des Bonaventura  
Hier ist 1804 ein radikaler, subjektiver Nihilismus vorweggenommen, der die zeitgenössische Christusrede Jean Pauls an Radikalität übertrifft und in der deutschen Literatur erst im zwanzigsten Jahrhundert wiederkehrt. Ritters unterkühlte Lautmalereien und allen Firlefanz vermeidende Sprechweise kam der Klärung dieses Sachverhalts entgegen. Der Text bewies solcherart frappante Gegenwartsnähe.
Theater der Altstadt Stuttgart - Stuttgarter Zeitung, 17. 11. 1970

Brecht & Co – Texte und Lieder  
Das Lied vom Kleinen Mann: Brecht, Enzensberger, Grass, Wedekind u.a.
Da wurde trotz altdeutscher Sprachfärbung die ungeheuerliche Aktualität jenes Traumes des Simplizius (...) greifbar. (...) Wie er diesen Wust von besserwisserischen und selbstgefälligen Gemeinplätzen abhaspelte (Text: Michael Scharang) war schon ein parodistisches Glanzstück, auffunkelnd im Sprachschliff eines Hans Martin Ritter.
Bremer Zimmertheater – Weserkurier/Bremen, 13. 1. 1973
Ein ganz großer Könner mit chamäleonflinker Stimme, der Texte plastisch, ja greifbar macht.
Theater Sandkorn Karlsruhe – Badische Neueste Nachrichten, 1. 2. 1973
Ritter ist weder ein Schauspieler noch ein Kabarettist. Er ist ein – hervorragender – Geschichtenerzähler, auch wenn er sich ans Klavier setzt und die Geschichten singt. Er ist auch kein Märchenerzähler, denn die Geschichten sind nur allzu wahr. Daß sie endlich Märchen werden, dafür haben wir zu sorgen.
Theater Fauteuil Basel – Nationalzeitung/Basel, 27. 4. 1973
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Brecht: Städtebewohner  
Mit seiner meisterhaft geschulten Stimme trifft Hans Martin Ritter immer wieder präzise den Ton. Er spricht und singt ohne jeden Schnörkel, dynamisch und musikalisch eindringlich und transparent. Alles war (B)recht ist.
Forum Theater Berlin – Der Abend/Berlin, Novemer 1974
Vom Wust bereits gehabter Brecht-Abende hebt Ritter sich ebenso eigenwillig wie gekonnt ab.
Theater Fauteuil Basel – Baseler Zeitung, November 1974
Es muß als Glücksfall bezeichnet werden, wie die Gewalt der Sprache Brechts in der Darbietung durch Ritter ihre kongeniale Entsprechung fand. Bei den eingebauten Songs erweist es sich, daß Ritter musikalisch aus dem Vollen schöpfen kann.
Theater Sandkorn – Karlsruhe – Badische Neueste Nachrichten, Feb. 1975
 
Brecht: Lieder und Geschichten aus des lieben Gottes billigem Salon
Genüßlich kostet Ritter Brechts Parodien traditioneller Liedformen aus, die Bosheiten und die Sarkasmen, mit denen der Autor die erbaulichen Hauspostillen-Klischees als kleinbürgerliche Lügen entlarvt. (...) Zweifellos ein Brecht-Interpret mit reicher Brechterfahrung, der sein Metier souverän beherrscht, ohne auch nur einen Moment routiniert zu wirken.
Wallgrabentheater Freiburg – Badische Zeitung, 26./27. April 1980
 
Eines schönen Tages befahln uns unsre Obren...  
Brechts Lieder nahmen in Ritters Programm den größten Raum ein. Der Bogen war weit gespannt: Von den schaurigschönen Balladen und Moritatenliedern mit ihren teils schrillen und exaltierten, teils ironisch nüchternen Tönen bis hin zur kämpferischen Lyrik aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ritters Vortrag ist gekonnt, präzise. (...) Überraschender, weil unbekannt, waren seine Prosadarbietungen. Da konnte man einen brillanten, nuancenreichen Erzähler mit großem Einfühlungsvermögen erleben. (...) Wer schafft es schon, Grimmelshausens barocke Sprache glaubhaft zu machen? So zu erzählen, daß man gefangengenommen ist? Ritter gelingt das. Und trotz des schaurigen, brutalen Inhalts wünschte man sich, er hätte weiter und immer weiter erzählt, den ganzen Simplizissimus.
Wallgrabentheater Freiburg – Badische Zeitung, November 1982

Szenische Monologe
Franz Kafka: Der Bau  
Hans Martin Ritter (...) gestaltete den Monolog eines Höhlentieres mit der szenischen Beratung von Peter Kock eindrucksvoll und bedrückend zugleich. Der szenische Raum von Peter Kock mit lichtinszenierten Fäden, einer Holztreppe und Holzscheiten wies mit seinen Naturmaterialien effektvoll auf den Lebensbereich des Tieres hin. Hans Martin Ritter vermochte mit der knappen Gestik seiner angewinkelten Arme, dem dachsartien Rucken eines Wildtieres, mit teils nachdenklichen, teils gehetzten, gepeinigten Blicken eine Atmosphäre zu schaffen, die die Weltangst Kafkas über mehr als zwei Stunden intensiv vermittelte.
Künstlerhaus Bethanien Berlin – Volksblatt/Berlin, 21. 1. 1984
Hier ist es die Subtilität der kleinen Varianten von Trauer, Verzweiflung oder tranceartigen Glückgefühlen, eingebettet in eine Gesamtstimmung der paranoiden Logisterei, die das Publikum fesselt. So fesselt, daß es bald „mitspielt“. Als Ritter über die Geräusche in seinem Bau ängstlich reflektierend wacht, könnte man eine Stecknadel im Raum fallen hören.
Künstlerhaus Bethanien Berlin – tageszeitung/Berlin, 24. 1. 1984
Hans Martin Ritter (...) reduziert die szenischen Momente seines Monologs auf ein Minimum, so daß die Sprache zur tragenden Handlung auf der Bühne wird.
Wallgrabentheater Freiburg – Badische Zeitung, 17. 3. 1984
In der Interpretation Hans Martin Ritters zeichnet sich eindrucksvoll ab, welche frappierenden Ansätze dieser Text für die geistige Durchdringung heutiger gesellschaftlich-politischer Zustände bietet. Es war ein Monolog mit ausgefeilter Gestaltung, voll innerer Spannung, getragen von sprecherischer Meisterschaft. Mancher der mit großem Gespür gesetzten Akzente blieb haften, etwa die schneidende, fast heulende Stimme dort, wo der Dachs Wut äußert auf die gegnerische Umwelt und – auf sich selbst.
Päd. Hochschule Heidelberg/Audi-Max – Rhein-Neckar-Zeitung/Heidelberg, 24. 5. 1984
Dabei konzentriert er sich auf nichts anderes als auf Kafkas Sprache. Diese rezitiert er nicht, vielmehr interpretiert er beim Sprechen jeden Satz, ja jedes von Kafka gesetzte Wort. Auf brillante Weise gelingt es Hans Martin Ritter gleichzeitig, den Zuschauer nicht festzulegen, sondern ihn vielmehr zum Mit-, Nach- und Weiterdenken zu animieren.
Theater im Fundus – Ulmer Nachrichten, 30. 10. 1984
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Rilke: Aus den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Ein Hocker, ein Bett, ein lose im Raum hängender Fensterrahmen: vor diesem kargen Bühnenbild von Sabine Drasen spricht Hans Martin Ritter den Monolog des Malte Laurids Brigge mit leiser beherrschter, aber eindringlicher Stimme. Ritter setzt seine sprachlichen Mittel bewußt sehr sparsam ein. Die abgrundtiefe Verzweiflung, die aus Rilkes Sätzen spricht, kommt so weniger vordergründig, aber umso nachhaltiger zum Ausdruck. Und doch hat Ritter seine stärksten Momente, wenn er phasenweise etwas aus sich heraustreten, explodieren kann, wie etwa in der grotesken Geschichte des Veitstänzers.
Kleintheater Luzern – Luzerner Tageblatt, 5. 10. 87
Hans Martin Ritter erzählt all dies mit sprühender Lust am Nacherleben, schwelt in sinnlichen Klangqualitäten der Rilkeschen Sprache, ohne durch übertriebenes Spiel deren Wirkung forcieren zu wollen. Seine Gestik ist sparsam, unterstützt nur das Erzählte. Das Vertrauen in den Text bewährt sich – hingerissen-mucksmäuschenstill lauscht das Publikum.
Akademie der Künste Berlin – tageszeitung/Berlin, 17. 10. 1987
Die vielfach gebrochene Struktur aus Reflexionen, Meditationen, Aphorismen und impressionistischen Alltagserfahrungen wurde schließlich zum ästhetischen, von Ritter großartig in Szene gesetzten Gleichnis der menschlichen Existenz schlechthin.
Theater im Landhauskeller – Kleine Zeitung/Klagenfurt, 15. 9. 1991
 
Klingemann: Die Nachtwachen des Bonaventura
So sparsam, wie die wenigen szenischen Mittel eingesetzt werden, so treffsicher sind sie, sinn- und atmosphärestiftend. (...) Mit pointierter Gestik und Mimik und einem erstaunlichen Stimmrepertoire erzählt Ritter von den durchweg sonderbaren Gestalten. (...) Zuweilen schlüpft er selbst in deren Rollen. Besonders eindrucksvoll ist der „Prolog des Hanswurst zu der Tragödie: Mensch“, der auf einer geschickt auf der Leiter konstruierten Minibühne auf der Bühne als vorzügliches Maskenspiel gezeigt wird.
Akademie der Künste Berlin – tageszeitung/Berlin, 17. 1. 1995
Hans Martin Ritter läßt die Figur des Nachwächters in immer dichterem Spiel zum Meister über Tag und Nacht erwachsen. (...) An unsichtbaren Fäden strampeln die Menschen-Marionetten unter seiner Regie, bis er sie ins Nichts entläßt. (...) Hans Martin Ritter gelingt besonders im zweiten Teil des Abends mit konzentrierter Gestik eine hochexpressive Darstellung.
Akademie der Künste Berlin – Berliner Morgenpost, 15. 1. 1995
 
Wilhelm Müller: Winterreise - ein lyrisches Monodram
Die Gestaltung des lyrischen Monodrams „Die Winterreise“ hat mich sehr beeindruckt.
Schon die Rezitation des dem Dichter Wilhelm Müller gewidmeten Gedichts war eine hinreißende Ouvertüre, die die thematischen Motive von Müller mit Motiven aus der Göttlichen Komödie von Dante mit leichter Hand mischte. Dabei gelang Hans Martin Ritter das fast Unmögliche, die epische Breite der Komödie mit der ausdrucksschweren Lyrik der schwermütigen Winterreise zu einem phantasievollen Prolog zu verschmelzen. Das dramaturgische Konzept von Müller, wie in der mündlichen Einleitung zunächst nur behutsam angedeutet, fand dann in der Rezitation der Gedichte, in ihrer originalen Reihenfolge und durch die hochsensible sprachliche und mimische Gestaltung, eine szenisch überzeugende Realisierung
Prof. Dr. Heiko Steffens: Über Hans Martin Ritter „Die Winterreise“
am Samstag, 24. Oktober 2015 in der Galerie Mutter Fourage, Berlin

Robert Musil  
Verstimmungsbilder  
Man hatte fast den Eindruck, daß aufgrund einer geheimnisvollen Identifikation der österreichische Erzähler und philosophische Essayist (1880-1942) über die Stimme seines Mediums unmittelbar gegenwärtig sei, überredend, beschwörend, durch skeptische Gedanken zum Mitdenken herausfordernd. Musils oft verschlüsselte geistige Welt wirkte in der so eindringlichen wie klar artikulierenden Diktion Ritters wie Sicht in eine weite Gebirgslandschaft, über der sich die Nebel lichten.
Hochschule der Künste Berlin/Theatersaal – Berliner Morgenpost, 28. 10. 1980
Das erste Wort an diesem Abend ist eine Handbewegung. Ritter formt Musils Bild von den „Fischern an der Ostsee“, als könnte man den Sinn des Textes mit den Händen greifen. Mit vorsichtigen Pausen tastet er sich in die Sätze. Und jener bittere Zug um den Mund läßt keinen Zweifel daran, daß mit den Wahrheiten hinter den augenscheinlich harmlosen Beobachtungen nicht zu spaßen ist. (...) Das eigentliche Ereignis seines Vortrags ist die Stille. Er deutet die Texte nicht, sondern macht sie deutlich.
Akademie der Künste Berlin – Berliner Morgenpost, 3. 4. 1992
 
Die Amsel im Schönberg: Musil und Musik  
Wieder einmal hatte der Kunstraum Tosterglope zu einem besonderen Abend eingeladen, dieses Mal mit dem Berliner Trio Quodlibet und dem Schauspieler Hans Martin Ritter. Auf dem Programm stand eine spannende Begegnung zwischen der Musik Arnold Schönbergs (1874-1951) und der Dichtung Rober Musils (1880-1942). (...) Als besonders kompromisslos und radikal im Tonsatz gilt das 1946 im amerikanischen Exil komponierte Streichtrio, das Arnold Schönberg unmittelbar nach einer schweren Krankheit, die ihn fast in Todesnähe rückte, schrieb. (...) Die konzentriert spielenden Musiker boten eine faszinierende Interpretation des schwierigen Stückes. (...) Eine Brücke zu der Musik schlug an diesem Abend der Schauspieler Hans Martin Ritter, der die Erzählung ‚Die Amsel‘ vortrug. Dabei nahm er die Rolle des Erzählers ein, der seinem nach langer Zeit wieder gesehenen Freund von drei besonderen Erlebnissen berichtet, die er in Grenzsituationen erfahren hatte. Nach den einzelnen Geschichten spielte das Trio jeweils einen Satz des bereits zuvor gehörten Musikstücks. Bei diesem zweiten Hören geschah es, dass plötzlich Ideen, Bilder und Geschichten im Kopf des Hörers entstanden, und die Amsel, die in allen drei Geschichten auf die eine oder andere Weise vorkam, war auf einmal in der Musik Schönbergs gegenwärtig. Man könnte sagen: „Die Amsel sang im Schönberg“, als ob sich die Musik dem Text von Musil öffnete und umgekehrt. Dass dieser Eindruck entstehen konnte, ist vor allem Hans Martin Ritter zu verdanken, der mit seiner eindringlichen Stimme und faszinierenden Präsenz die Erzählung bildhaft und fesselnd vortrug.
Kunstraum Tosterglope – Elbmarsch-Post, 26. 3. 2009

Konzerte
Duo-Konzerte mit Monika Ritter von Hattingberg, Querflöte
So kam es zu einer musikalischen Verbindung von zwei ausgeprägten Künstlernaturen, Individualisten, die aber durch jahrelanges Musizieren im Duo völlig aufgingen und eine geschlossene Einheit des Klangkörpers bildeten. Nicht nur vom rhythmischen Feingefühl her, auch in der Delikatesse der Tongebung war jeder ein Meister seines Instruments und beide erwiesen sich als Meister im Zusammenspiel.
Bad Berleburg – Siegener Zeitung, 5. 10. 1977
Was hier geboten wurde, kann man gewiß nicht alle Tage hören. Nicht nur, daß Hans Martin Ritter ein ausgezeichneter Pianist mit brillanter Technik ist; Monika von Hattingberg entzückte mit ihrem Spiel auf der Querflöte durch Tonschönheiten und technische Gewandtheit, vor allem aber durch lebendige Musikalität, die besonders in den Eigenkompositionen und den Improvisationen zum Ausdruck kommt.
Berleburger Schloßkonzerte – Westfälische Rundschau/Bad Berleburg, 13. 3. 1980
 
Margarethe singt – Zwei Monodramen mit Patricia Freres, Sopran (szenische Einrichtung: HMR)  

Unvergeßliche Augenblicke: Der gewissermaßen embryonale Beginn, mit dem sich der innere Vorhang öffnet; das ferne Winken der von den Schwestern scheidenden Braut; das der Musik abgelauschte (beherzte) Wiegen des Kindes; der sich im szenischen Ambiente schließende Kreis, der die Liedfolge auch in der Neugestaltung zum Zyklus macht. Patricia Freres hat dies alles mit bewundernswerter stimmlicher und darstellerischer Präsenz umgesetzt .(...) Man kann, was wir erlebt haben, mit gutem Recht „Verfremdung“ (der Lieder) nennen, die allerdings die uns z.T. fremd gewordenen Texte wiederum ent-fremdet, also vertraut macht. Das ist schon dialektisch!
Prof. Peter Becker – anläßlich der ersten Vorstellung des Zyklus „Frauenliebe und -leben" von Robert Schumann auf Schloß Goldegg/Salzburg am 30. August 2006

Liebe Patricia Freres, nachträglich will ich mich noch einmal herzlich für den wunderschönen Abend, den Sie uns zusammen mit Hans Martin Ritter im Théâtre National bereitet haben, bedanken. Der erste Teil des Abends nach Schumanns Liederzyklus „Frauenliebe und Leben“ zeigte bereits den interessanten und gelungenen Versuch, die Lieder Schumanns mit theatralischem Leben zu füllen. Besonders aber im zweiten Teil wurde der Abend zu einem wahren Erlebnis. „Margarethe singt“ erzählt Goethes Gretchentragödie als eine dramaturgisch geschickt zusammengesetzte Folge von Liedern. Die wunderbare Musik von Gounod, Schubert, Hugo Wolf und Hans Martin Ritter erlebte in Ihrer emotionalen Darstellung eine szenisch kongeniale und stimmlich überzeugende Umsetzung.
Dr. Frank Hoffmann, Intendant des Théâtre National du Luxembourg, zur Premiere beider Monodramen am 8. Nov. 2007 in Luxemburg
Freres und Ritter haben den acht Lieder umfassenden Zyklus „Frauenliebe und -leben“ von Robert Schumann zu einem eindringlichen Monodrama geformt. (...) Das Publikum erlebte die tragische Geschichte als fein nuanciertes Wechselbad der Gefühle. (...) Auch der zweite Konzertteil lebte von einer gut abgestimmten Wiedergabe verschiedener Lieder. (...) Freres und Ritter erzählten Goethes Gretchentragödie im Zeitraffer aus der musikalisch verdichteten Sicht der vier Komponisten. Erneut bestachen die beiden Musiker mit vokalem und instrumentalem Können und einer Darstellung, die unter die Haut ging.
Jagdschloß Springe – Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger,
26. 1. 2010, mehr >>>
Patricia Freres gelang nicht nur eine ergreifend schöne gesangliche Interpretation der Thematik, auch ihr äußerst sparsames, gleichwohl von höchster Gefühlsintensität bestimmtes Spiel ging unter die Haut. Hans Martin Ritter akzentuierte die Emotionalität der Komposition bis an die Grenze des Machbaren.
Jagdschloß Springe – Neue Deister Zeitung, 26. 1. 2010, mehr >>>